Marrit Steenbergen war erst 15 Jahre alt, als sie nach ihrem Debüt als Seniorin bei den Weltmeisterschaften 2015 im russischen Kasan als die neue Ranomi Kromowidjojo bezeichnet wurde. Auf sechs Medaillen bei den Europameisterschaften folgten zwei Silbermedaillen mit der Staffel der Niederlande, was der Teenagerin die Auszeichnung als Talent des Jahres einbrachte und zu Vergleichen mit der dreifachen Olympiasiegerin Kromowidjojo führte.
Steenbergen gab ihr Olympiadebüt in Rio 2016, musste sich aber auch daran gewöhnen, ihr Zuhause zu verlassen, um ins Nationale Trainingszentrum in Eindhoven zu ziehen und kämpfte mit einer Schulterverletzung. Sie sagte die Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2017 in Budapest ab und fühlte sich erst 2020 wieder wohl im Wasser.
Steenbergen kehrte bei den Europameisterschaften im Mai 2021 in Budapest auf das internationale Podium zurück. Sie hatte ein hervorragendes Jahr 2022 und holte ihren ersten Einzeltitel auf der Langbahn, als sie bei den Europameisterschaften 2022 neben sieben Medaillen auch das Doppel über 100/200 m Freistil gewann.
Seitdem hat die Niederländerin jede Menge Medaillen gesammelt, darunter den Titel über 100 m Freistil bei den Weltmeisterschaften 2024, bei denen sie den niederländischen Rekord von Femke Heemskerk mit einer Zeit von 52,26 knackte.
Im Gespräch mit dem Team Niederlande im Juni 2022 sagte Steenbergen: „Erlebe ich meinen Sport jetzt anders? Ich versuche, mehr Spaß zu haben, mehr im Hier und Jetzt zu sein, anstatt wirklich schnell schwimmen zu wollen. Ich werde sehen, was dabei herauskommt.“
„Wenn ich es zu sehr erzwinge – ich muss dies oder das tun –, dann blockiert etwas in mir. Daran versuche ich zu arbeiten. Ich schwimme jetzt, weil es mir Spaß macht. Wenn ich mit dieser Einstellung schwimmen kann, dann bin ich ruhig und kann auch schnell schwimmen.“