
Giulia Ghirettis Leben veränderte sich am 4. Januar 2010, als ein Unfall beim Kunstturntraining sie von der Hüfte abwärts gelähmt zurückließ.
Die damals 16-Jährige entschied sich, ihren Fokus auf das Schwimmen zu verlagern, und hat seit 2013 paralympische, Welt- und Europatitel gewonnen. Auf ihrer Website giuliaghiretti.it erklärte sie: „Dieser Unfall hat mein Leben verändert und mir die Nutzung meiner Beine genommen, aber er hat den Horizont meiner Träume nicht um einen Zentimeter verschoben und meine Lebensfreude nicht beeinträchtigt.“
Giulia dankte ihrer Familie, ihren Freunden und allen, die sie nach dem Unfall unterstützt haben. Ihr Wille und ihr Wettkampfgeist, die sie seit ihrer Kindheit begleiten, blieben ungebrochen.
Ohne unermüdliches Engagement hätte sie niemals solch konstanten Erfolg an der Spitze des paralympischen Sports genießen können. „Opferbereitschaft und Disziplin, die der Spitzensport erfordert, haben mir geholfen, viele schwierige Situationen auch im Leben zu meistern“, sagte sie.
Neben ihrer sportlichen Karriere absolvierte Giulia einen Master in Biomedizinischer Ingenieurwissenschaft am Politecnico di Milano und schrieb zusammen mit dem Journalisten Andrea Del Bue ihre Autobiografie „Sono Sempre Io“ (Ich bin immer ich).
Durch den Sport hat sie viele Lektionen gelernt. Auf www.ilmessaggero.it sagte sie: „Sport schenkt Emotionen, hilft im Leben, ist ein Moment des Teilens und ermöglicht es, sich auf verschiedene Weise auszudrücken. Ich glaube, dass der Sport eine praktische Lehre vermittelt. Worte sind nicht notwendig, sondern Taten. Das Vermitteln und gemeinsame Erleben von Momenten kann einen Unterschied machen, und jemand mit größeren Herausforderungen kann sich dadurch öffnen und seinen eigenen Weg finden.“